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Starke Frauen: Maria Magdalena

Um Maria Magdalena ranken sich viele Geschichten. Einige davon sind unwahr, reine Fake-News. Leider macht gerade das Maria Magdalena für viele Menschen so anziehend. Wenn wir auf Maria Magdalena schauen, wollen wir uns ausschließlich auf die Überlieferungen aus dem Neuen Testament stützen. Dort begegnet uns Maria Magdalena mehrfach. Am deutlichsten tritt sie aus dem Hintergrund hervor, als wir ihr am geöffneten, leeren Grab Jesu begegnen. Um diese Begegnung am Grab ranken sich ganze feministische Abhandlungen, die die Jünger Jesu oft zu Statisten und Feiglinge degradieren. Dabei folgten Maria Magdalena und die anderen Frauen vor allem ihrem emotionalem Impuls, als sie sich am Sonntagmorgen auf dem Weg zu Jesu Grab machten.

21.04.2017 (C) Planet-Glauben (ev.)


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In ihrem "alten" Leben, also jenem Leben, das sie vor der ersten Bekanntschaft mit Jesu führte, war Maria Magdalena eine Sünderin. Ja, Maria Magdalena war sogar von bösen Dämonen besessen. Menschen, die von Dämonen besessen sind, haben ein schweres Leben am Rande der Erträglichkeit. Sie leben in körperlicher und seelischer Abhängigkeit von einem gottlosen Heimatlosen. Maria Magdalena selbst war sich dessen bewusst. Als die Botschaft über Jesu auch sie erreichte, als sie von den Möglichkeiten und Vollmachten Jesu hörte, nämlich Sünden zu vergeben, Dämonen zu vertreiben und Kranke gesund zu machen, beschloß sie, Hilfe bei diesem Jesus zu suchen. Jesus war ihre große Hoffnung. Maria Magdalena war fest entschlossen, sich der Liebe Jesu zu unterwerfen und Jesus nachzufolgen.

Nachdem Jesus sieben böse Dämonen bei Maria Magdalena ausgetrieben hatte, war der Weg für sie frei, Jesus nachzufolgen. Das, was die Bibel über Maria Magdalena erzählt, lässt ahnen, dass sie ganz nah an Jesus dran war und zum engsten Kreis der Personen um Jesu gehörte. Jesus kannte und respektierte gewisse Vorrechte von Männern gegenüber den Frauen, die aus dem Gesetz des Mose und dem Willen Gottes herrührten. Darüber hinaus machte er keine Unterschiede zwischen Mann und Frau. Jesus hat Menschen immer nur nach ihrem Glauben und Unglauben unterschieden und sich immer denen zugewandt, die glauben wollten.

Maria Magdalena, und auch die anderen Frauen, z.B. Johanna, die "andere" Maria, Salome und Susanna begleiteten und unterstützten Jesus und seine Jünger auf ihren Predigtreisen nach Kräften. Es war ihnen eine Wonne, Jesus zuzuhören, ihm nahe zu sein und zu wissen, dass Jesus ihnen alle notwendige Aufmerksamkeit schenken würde. Ihre hilfreichen Dienste waren für Jesus und seine Jünger von unschätzbaren Wert.

In diesem Kontext beschreiben die Evangelien Maria Magdalena und die anderen Frauen. Und in diesem Kontext sollten wir die Frauen um Jesus sehen. Trotzdem gibt es etwas, dass die Frauen um Jesu von den Aposteln abhebt. Es ist ihre besondere Emphatie Jesu gegenüber, die sich vor allem in Grenzsituationen zeigt, wie z.B. der Salbung Jesu vor seiner Kreuzigung. Eine Emphatie, die in der tiefen, unsichtbaren Gefühlswelt eines Menschen verborgen ist und wie sie vor allem Frauen eigen zu sein scheint. Von dieser Emphatie berichten die Evangelien, wenngleich es manchmal nur zwischen den Zeilen offenbart wird.


Nach Jesu Tod brach für Maria Magdalena wie auch für die anderen Frauen eine Welt zusammen. Zwar wußte Maria Magdalena, dass Jesu Leben nicht ohne Gefahr gewesen war. Tag für Tag erlebte sie mit, wie Jesus von seinen Widersachern angefeindet wurde. Aber das er so unvermittelt auf so grausame Weise aus dem Leben gerissen werden sollte, damit hatte sie und die anderen Frauen nicht gerechnet.

Der Schmerz der Frauen über den unermesslichen Verlust war groß. Für Maria Magdalena und die anderen Frauen war es pure Trauerbewältigung, als sie sich mit einem geschlossenen Herzen voller Traurigkeit am frühen Sonntagmorgen auf den Weg zu Jesu Grab machten. Nach dem Ende des Sabbats wollten sie nach damaliger Tradition Jesu toten Körper mit kostbaren Spezereien einreiben. Aber zu ihrer großen Überraschung fanden die Frauen ein geöffnetes Grab, das zudem leer war.

In allen vier Evangelien, also Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, wird die Geschichte vom geöffneten, leeren Grab ausführlich dargestellt. Alle vier Evangelien erwähnen dabei Maria Magdalena namentlich. Aber auch die anderen Frauen werden teils namentlich genannt. Drei der vier Evangelien (nur Lukas nicht) berichten, dass sich der auferstandene Jesus als erstes Maria Magdalena offenbart hat. Lässt sich daraus etwa ein theologisch besonderer Anspruch ableiten? Wir, von Planet-Glauben.de, meinen: Nein. Trotzdem bleibt es für alle Ewigkeit ein Fakt: Maria Magdalena war nach allem was wir wissen der erste Mensch, dem sich Jesus nach seiner Auferstehung offenbarte. Viele Menschen leiten daraus eine gesteigerte Symbolkraft, die sich um Maria Magdalena rankt, ab. Sie könnten damit Recht haben, wenn man annimmt, dass es kein Zufall war, dass Jesus sich Maria Magdalena als erstes offenbarte. Aber das ist nicht erwiesen und lässt sich so auch nicht aus den Schriften ableiten.

Die anfängliche Angst und Bestürzung bei dem Blick in das leere Grab, wich einer Gewissheit und Freude darüber, dass Jesus lebte. Eilends und voller Freude rannten die Frauen zu den Jüngern und berichteten ihnen die Botschaft von der Auferstehung des Herrn. Diese konnten es zunächst nicht fassen. Aber der Blick in das leere Grab und die Geschehnisse der darauffolgenden Tage sollten sie alle eines besseren belehren. Die Jünger wußten nun endgültig:

Durch seinen eigenen Tod hat Jesus den Tod zertreten, als Zeichen dafür, dass der sündhafte Mensch gerechtfertigt ist vor Gott!


In seiner Osterpredigt 2017 erzählt der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm seine ureigene Version um Maria Magdalena und die anderen Frauen. Er instrumentalisiert sie geradezu, um den politisch-feministischen Ansprüchen seiner Kirche gerecht zu werden. Besonders unanständig ist, wie er sich zu den Jüngern Jesu äußert. Hier zwei Auszüge:

"Wir können ahnen, wie es den Frauen gegangen sein muss. Denn wir sehen sie heute, die verzweifelten Frauen, in den Fernsehbildern von Giftgasopfern in Syrien, zwischen den Trümmern einer Kirche in Ägypten, die vom islamistischen Terror heimgesucht wurde, aber auch hier in den Kinderkrebskliniken, in denen Eltern in der Ohnmacht gegenüber der Krankheit persönliche Katastrophen erleben."


"Im Lukasevangelium wird berichtet, wie die Jünger das abgetan haben, was die Frauen ihnen erzählt haben. Da heißt es: Und die Frauen „gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den Elf und allen andern Jüngern… Und es erschienen ihnen (den Jüngern) diese Worte, als wär's Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht“ (Lk 24,9.11). Erst sind die Männer, die Jesus nachfolgten, weggerannt und haben sich versteckt. Und dann haben sie die Frauen, die den Mut hatten, zum Grab zu gehen und zu ihrem Herrn und Meister zu stehen, abgetan: Weibergeschwätz. Bis sie selbst diese Erfahrung gemacht haben, die alles verändert hat. Jesus lebt!"

aus der 2016 er Osterpredigt des EKD-Ratsvorsitzenden Bedford-Strohm